Gott
Über die Lehre der 'Erbsünde'.
Weil wir uns durch die Schaffung eines Egos scheinbar aus der Einheit herausgelöst und vergessen haben, dass wir auf ewig mit Gott verbundener GEIST sind, tragen einige von uns auf einer tiefen Seelenebene noch heute das Gefühl in sich, etwas 'Böses' getan zu haben. Irgendwie schuldig zu sein und eine 'Sünde' an Gott begangen zu haben.
Die Illusion der 'Ursünde'
Dias Gefühl von 'Schuld' geht zurück auf die Idee der sogenannten 'Erbsünde'. Basierend auf die im Alten Testament erwähnte Geschichte über die Vertreibung von Adam aus dem Paradies hat der Kirchenlehrer Augustinus (354 bis 430 n.Chr.) die Erbsünde zu einem wichtigen Bestandteil der Theologie ausgebaut. Die Kirche lehrte ab dieser Zeit, dass der Mensch bereits 'schuldig geboren' wird, dass er selbst nicht die Macht besitzt, sich von dieser Schuld zu erlösen und er sich von Gott getrennt hat. Die Kirche lehrte, dass nur die Taufe durch die Kirche und die anschließende Befolgung der alttestamentarischen Gebote sowie die Hingabe an Christus (mittels der Kirche) vor göttlicher Strafe schützen, diese Schuld tilgen und ihn erlösen könne.
Doch weder die Evangelien (Neues Testament) noch Jesus Christus sprachen jemals von einem angeblichen Sündenfall Adams oder von einer 'Ursünde' des Menschen. Die Idee der 'Erbsünde', die mit der Strafe Gottes verbunden ist und die die menschliche Sexualität mit Sünde verband, diente vor allem dem Ausbau der Macht der Kirche. Denn, indem sie den Menschen mittels der Idee von 'Schuld' den Glauben brachten, klein, schuldig und ohnmächtig zu sein, gewann die Kirche Bedeutung, indem sie sich als einzigen Weg zur Erlösung von der Schuld präsentierte.
Die Projektion des Egos
Die Vorstellungen einer 'Erbsünde' und die eines 'strafenden Gottes' basieren auf Projektionen unseres Egos. Unser Ego geht davon aus, dass alles, was es nicht kennt, ähnliche Eigenschaften und Motive haben muss, wie es selbst. So wurde auch die Vorstellung von 'Sünde', Strafe und Angst auf Gott projiziert und dass das Gottesbild vieler Menschen geprägt.
Angst ist immer und ausschließlich etwas, das vom Ego kommt. Gott ist Liebe. Alle Liebe kommt von Gott. Angst und Liebe sind Gegensätze. Indem du in dir oder anderen Gedanken von Angst oder Liebe wahrnimmst, kannst du sofort erkennen, aus welcher Quelle sie stammen.
In Wahrheit war und ist der Geist des Menschen niemals von Gott getrennt. Trennung ist aus Gottes Sicht gar nicht möglich, was er alles ist, was existiert. Und als 'Gottes Kinder' sind wir Teil von ihm, der uns erschaffen hat. Gott ist Geist. Seine Schöpfung ist geistig. Mit seinem 'Sohn' ist die gesamte Schöpfung gemeint, die ebenfalls rein geistig ist. Denn Gott erschuf den Menschen nach seinem Ebenbild.
Gott ist Liebe. Und er liebt seinen Sohn. Die Idee, aus der Einheit mit Gott heraustreten und gegen den göttlichen Willen handeln zu können, basiert auf den Illusionen des Egos. Nicht Gott hat unser Ego geschaffen. Wir selbst, als geistiges Wesen, ausgestattet mit der Schöpferkraft unserer Quelle, haben unser Ego erschaffen. Das Ego ist Sinnbild für Individualität und lebt in einer Vorstellung von Trennung. Trennung ist die zentrale Denkweise und Basis für die Welt des Egos. Mehr dazu hier:
Ego.
Nur das Ego hält so etwas wie 'Sünde' für real und schlussfolgert daraus eine mögliche göttliche Bestrafung. Für Gott ist dies nur eine Illusion, ein Traum, weil der Geist, den er erschaffen hat, auf ewig mit ihm als Quelle verbunden ist. Die ganze Welt, so wie sie jeder von uns durch sein selbst erschaffenes, individuelles Ego sieht, die daraus resultierende 'eigene Wahrheit' und individuelle Sichtweise, existieren für Gott nicht.
Die göttliche Wahrheit
Für Gott gibt es nicht 'mehrere Wahrheiten' - sondern nur EINE, weil alles EINS ist. Der Geist, der sich für getrennt hält und sich selbst von anderen Menschen und von Gott getrennt sieht, lebt in einer Illusion und hat sich seine eigene 'Wahrheit' erschaffen. Denn aus Sicht des Egos ist es genau umgekehrt: Es hält seine eigene Sichtweise für die Realität und die Existenz Gottes und unsere eigene Identität als reinen Geist nur für Illusionen.
So ist es denn eine Frage des Glaubens: An welche Welt glaubst du - an die von dir selbst erschaffene Welt deines Egos - oder an die Realität deines Geistes, der von Gott erschaffen wurde und unsterblich ist? Beide können dir scheinbare 'Beweise' für die Richtigkeit ihrer Version der 'Wirklichkeit' liefern. Dein Ego wird dir immer zu beweisen versuchen, dass du nicht von Gott und nicht 'reiner Geist' bist. Denn würdest du dies anerkennen, wäre dies das Ende des Egos, weil nur eine der beiden Welten real sein kann. Der Glaube an die Welt des einen löst den Glauben an die Welt des anderen auf.
Die ewige Unschuld des Sohn Gottes
Aus Sicht Gottes ist unsere wahre Identität Geist, unveränderlich, rein und eins mit Gott. Schuld ist nur eine Illusion, ein Fehler im Denken, eine Fehlannahme, die durch die Sicht unseres Egos entstand.
Der zentrale 'Fehler' ist die Überzeugung, wir hätten uns von Gott getrennt. Gott weiß, dass diese Idee nur auf einer Illusion beruht. Die Idee der Erbsünde setzt voraus, dass etwas 'Schlechtes' geschehen ist, so etwas wie ein Widerstand gegen Gott, eine Abspaltung von Gott oder der Wunsch, von Gott getrennt zu sein.
Gott ist Liebe. Er erschuf seinen Sohn nach seinem Ebenbild. WIR, als Geist Gottes, sind Liebe. Der Vater liebt seinen Sohn und der Sohn liebt seinen Vater. Liebe bedeutet EINHEIT. Liebe verbindet. Die Illusion von Trennung ist eben das: Nur ein Traum, der nie wirklich geschehen ist. Und was nie geschehen ist, kann keine Auswirkungen haben.
Berichtigung statt Strafe
Statt der Vorstellung, dass Schuld durch Strafe oder Buße getilgt werden muss, bietet Gott uns, die wir die Welt unseres Egos für wirklich halten, mittels des 'Heiligen Geistes' eine Korrektur an. Gott ist Geist und wir sind Geist - daher geht es nicht um die Berichtigung im Außen oder im Materiellen, sondern in unserer Sichtweise, in unseren Gedanken und Vorstellungen.
Das, was ich hier tue, ist genau dies: Ich biete dir eine veränderte Sichtweise an. Aus dieser heraus hat es den 'Sündenfall' nie gegeben. Die Vorstellung, dass wir von Geburt an schuldig sind, ist eine tragische Illusion, die Angst erzeugt und die Trennung von Gott aufrechterhält. In der Wahrheit unseres 'göttlichen Geistes' sind wir auf ewig unschuldig, geliebt und ewig verbunden mit Gott. Jede scheinbare Sünde ist nur ein Ruf nach Liebe und ein Irrtum, den der Heilige Geist jederzeit berichtigen kann, wenn wir ihn darum bitten, denn das ist deine Funktion.
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