Gott
Beweise für die Existenz Gottes
Viele Menschen suchen nach Beweisen dafür, dass es Gott gibt - oder ihn NICHT gibt. Existiert Gott wirklich? Gibt es wirklich eine geistige Welt? Gibt es 'Engel'? Existiert so etwas wie eine 'Seele'?
Dies sind alles Fragen, die vom Ego kommen. Aber was ist die Motivation dieser Fragen? Aus welchem GRUND werden sie gestellt? Neugier? Aus dem Wunsch heraus verstehen zu wollen? Zweifel? Verzweiflung? Hader mit dem eigenen Leben, mit anderen Menschen oder der Welt? Fragen nach dem Sinn?
Kann das Ego Gott begreifen?
Unser Ego hat eine ganz spezielle Sichtweise auf die Welt, die auf bestimmte Grundannahmen aufbaut. Eine dieser Grundannahmen ist die,
von allem GETRENNT zu sein. Das Ego nimmt sich selbst als Individuum wahr, das unabhängig und eigenständig ist. Aus dieser Anschauung heraus sind Dinge wie GEIST, EWIGKEIT, EINHEIT oder GOTT nicht oder nur sehr verzerrt vorstellbar.
Das Ego glaubt nicht an Geist, sondern an Materie. Für das Ego ist nur real, was es mit unseren menschlichen Augen sehen kann. Es sagt prinzipiell: 'Was ich nicht sehen und anfassen kann, existiert auch nicht!' Das Ego lebt in der Zeit, also weiß es nicht, was 'ewig' sein soll. Das Ego glaubt an Trennung, daher kann es sich 'Einheit' nicht vorstellen. Unser Ego GLAUBT an bestimmte Dinge und schließt andere Dinge aus. Dies entspricht der Grundidee von 'Trennung'.
Unser Ego interpretiert alle Wahrnehmungen auf eine Weise, die seiner eigenen Sicht entspricht. Alles, was dieser Sicht NICHT entspricht, wird abgelehnt, ignoriert, lächerlich gemacht oder durch scheinbare 'Gegenbeweise' widerlegt. Denn das Ego hat Angst. Es hat Angst davor, dass es etwas geben könnte, das seine eigene Sichtweise infrage stellen würde. Schließlich präsentiert es sich dir als 'Wahrheit', als Stimme, auf die du hören sollst, als 'Weisheit'.
Es gibt eine Verunsicherung des Egos. Nämlich die, eines Tages festzustellen, dass es sich die ganze Zeit geirrt hat. Und dass du das eines Tages erkennst. Und dann, statt deines Egos, dein wahres Selbst entdeckst. Das wäre gleichzeitig das Ende deines Egos - und das weiß es. Daher verteidigt es seine Sicht bis aufs Messer und tut alles, damit du es nicht infrage stellst.
Daher fühlt sich dein Ego von anderen angegriffen, sobald andere etwas tun oder sagen, das dem eigenen Denkmodell zuwiderläuft. Das Ego fühlt sich dann in seiner Existenz bedroht und reagiert, indem es andere Meinungen, Ideen, Vorstellungen oder Sichtweisen angreift.
Denn das Ego hat vor allem Angst, dass nicht so ist, wie es selbst.Die Frage nach
Beweisen für die Existenz Gottes basiert auf dem Mechanismus der Abwehr. Eigentlich will dir dein Ego nur beweisen, dass es Gott, die geistige Welt und so etwas wie eine 'Seele' NICHT GIBT. Denn es weiß: Wenn du daran glauben und diese Kräfte als Realität anerkennen würdest, würde dein Ego die Macht über dich verlieren. Dann würde es irgendwann 'sterben' und sich auflösen. Und tatsächlich: Dies ist wahr. Die Frage nach Beweisen dient dem Ego vorrangig nur als Abwehr gegen die Existenz einer Ebene, über die es keine Kontrolle hat.
Glaube
Der Unterschied zwischen 'Wissen' und 'Glaube' ist der, dass es für das, an das wir glauben, keine Beweise gibt. Denn GÄBE es Beweise, wäre Glaube nicht mehr nötig, dann wäre es Wissen.
Glaube öffnet uns für Erfahrungen. Unsere Erfahrungen verwandeln Glauben in Wissen. Das ist eine Kausalkette:
Glaube -> Erfahrung -> Wissen .
Was wir glauben, das erschaffen wir (siehe:
Schöpfung).
Was wir erschaffen, das erfahren wir (siehe:
Geistige Gesetze, das Prinzip von Ursache und Wirkung.
Aus unseren ERFAHRUNGEN entsteht unser WISSEN.
In der Bibel drückte Jesus dieses Prinzip in einem einfachen Satz aus: 'Jedem geschieht nach seinem Glauben'.
Das, was wir glauben, führt schließlich zu unserer Realität. Das ist eines der größten Geheimnisse, die uns die spirituellen Lehren offenbaren:
Wir erschaffen uns unsere Realität selbst! Das, was uns als vorgegebene, äußere Welt, als äußere Realität erscheint, ist in Wahrheit etwas, das wir selbst - wenn auch meist unbewusst - erschaffen haben. Solange wir meinen, wir könnten erst an Gott oder die Existenz geistiger Wesenheiten glauben, wenn wir sichtbare oder messbare Beweise im Außen dafür haben, blicken wir in die falsche Richtung, nämlich nach Außen statt nach Innen.
Wenn ich an die Existenz einer bestimmten Sache nicht glaube - warum sollte ich mich damit beschäftigen oder Erfahrungen damit machen wollen? Das wäre reine Zeitverschwendung! Wenn ich umgekehrt bestimmte Dinge zumindest für möglich halte und bereit bin, Erfahrungen damit zu machen, ohne diese von vornherein als Beweis für die eine oder andere Richtung nutzen zu wollen, wird Entwicklung möglich. Dann können wir uns inneren und auch äußeren Phänomenen öffnen und Erfahrungen sammeln. Darin liegt die Sicherheit der wahrhaft spirituellen Menschen: Aus ihrem Glauben und ihrer Offenheit wurden innere und äußere Erfahrungen, die Ihnen schließlich Gewissheit gaben. Irgendwann glauben sie nicht mehr, sondern sie wissen.
Wie kann ich wissen, ob es einen Gott gibt oder nicht?
Es gibt Menschen (wie mich), die behaupten, dass
sie WISSEN, dass Gott existiert. Aber wie kann man sich etwas sicher sein, dessen Beweisbarkeit sich allen anerkannten wissenschaftlichen Messmethoden entzieht? Die Antwort auf diese Frage lautet: Indem wir zuerst GLAUBEN. Es reicht schon, dass du es für MÖGLICH hältst, dass es einen Gott gibt, der dich erschaffen hat. Damit öffnest du dich - wie oben beschrieben - für diesbezügliche Erfahrungen. Einen der Wege, wie du Gott erfahren kannst, beschreibe ich hier:
Gott im anderen erkennen.
Warum 'Beweise' dich Gott nicht näherbringen würden
Der Weg der Selbsterkenntnis führt, wie beschrieben, immer über Glaube und Erfahrung, nie über irgendwelche 'Beweise' im Außen. Folgendes mag dir dies verdeutlichen: Mal angenommen, es würde sich ein Lichtwesens plötzlich vor dir materialisieren, dir ein 'Halleluja!' zurufen und wieder verschwinden. Wäre dies tatsächlich ein zweifelsfreier Beweis für die Existenz Gottes oder einer 'geistigen Welt'?
Wenn du schon vor dieser Erscheinung an Gott geglaubt hast, dann ja. Aber wenn nicht, würde dein Ego das Erlebte augenblicklich infrage stellen und anzweifeln. Hast du dir das eben nicht nur eingebildet? War das eine Lichtreflexion eines Sonnenstrahls, die auf ungewöhnliche Weise durchs Fenster fiel? ' Ach, irgend so etwas, ich kann es nicht erklären, aber es muss eine Illusion gewesen sein, was sonst, vergessen wir's!'. Das ist, wie das Ego auf 'Beweise' reagieren würde, die nicht in seine Denkwelt passen oder sie bedrohen würden.
In unserer dualen Welt gibt es für jedes auftretende Phänomen immer mehrere Erklärungsmodelle, die dazu geeignet sind, die eigene, innere Haltung zu bestätigen. Ein und dasselbe Ereignis lässt sich unterschiedlich interpretieren, ganz im Sinne des Betrachters. Schauen wir uns z.B. eine politische Diskussion an: Eine bestimmte Entwicklung (ein Faktum) wird von verschiedenen Parteien auf völlig unterschiedliche Faktoren zurückgeführt, und zwar stets so, dass es der Untermauerung oder als Beweis für die Richtigkeit der eigenen Position dient.
Deshalb wären solcherlei 'Beweise', um jemanden von der Existenz Gottes zu überzeugen, völlig sinnlos. Wer nicht an die Existenz von Gott glauben will, wird auch keine der 'unerklärlichen' Ereignisse in seinem Leben als Beweis akzeptieren. Beobachte nur, mit welcher Energie sich einige Menschen gegen spirituelle oder religiöse Vorstellungen wehren. Und das ist völlig OK, weil jeder einen freien Willen hat. Jeder von uns hat alles Recht , dieser Welt in seiner eigenen Denkwelt zu bleiben, in ihr zu leben und damit seine Erfahrungen zu machen. Deshalb sind wir ja hier!
Und es gibt noch einen weiteren Aspekt: Jeder tatsächliche 'Beweis' für die Existenz Gottes würde den freien Willen des Menschen bezüglich ihres Glaubens einschränken. Aus diesem Grunde werden Bitten nach 'Beweisen' von der geistigen Welt nicht erfüllt.
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