Opfer
Wer glaubt, ein Opfer zu sein, hat seine Macht an andere abgegeben.Dieses Thema kannst du dir auch als Podcast anhören:
Podcast: Opfer
Nimm wahr, wie oft du dich selbst zum Opfer machst!
Vermutlich ist dir gar nicht bewusst, wie häufig du dich selbst für ein 'Opfer der äußeren Umstände' hältst. Durch diese Haltung schwächst du dich ständig selbst.
Achte einmal darauf, wie häufig du äußere Umstände oder andere Menschen dafür verantwortlich machst, dass du bestimmte Dinge angeblich nicht tun kannst oder du meinst, dadurch eingeschränkt zu werden. Das fängt bei Kleinigkeiten an. Wenn du zum Beispiel sagst: 'Mist, heute regnet es, da kann ich nicht draußen joggen oder spazieren gehen!' Oder: 'Mein Nachbar macht schon wieder Krach - jetzt kann ich mich nicht erholen, meditieren, chillen, in Ruhe lesen' - oder was auch immer.
Die Idee ist immer diese:
'Weil andere dies oder jenes tun oder nicht tun, behindert oder blockiert mich dies!' Solche Gedanken lassen dich machtlos fühlen und sie rauben dir Energie. Vielleicht entwickelst du bei diesen Gedanken sogar Hader, Wut, Rachegedanken oder Frust. Das sind alles niedrig schwingende Energien!
Du kannst die Welt um dich herum nicht kontrollieren. Du kannst dein Umfeld, das 'Außen', nur in sehr begrenztem Maße beeinflussen, meist gar nicht. Die Frage ist, welche Schlussfolgerung du daraus ziehst! Wenn du dich mittels deiner Gedanken zum Opfer machst, etwas in dem du denkst: 'Ich kann ja nicht, weil...' -darin ist immer Enttäuschung und negative Energie enthalten, die dich schwächt. Wie also kannst du dies vermeiden?
Wechsel deiner Sichtweise
LIEBE bedeutet, alles so annehmen zu können, wie es ist. Alles so sein lassen zu können, wie es ist. Jedem und allem zu erlauben so zu sein, wie er/sie/es ist. Das bedeutet nicht, dass man alles gut finden muss, mit allem einverstanden sein muss oder sich alles gefallen lassen sollte.
Aber die Liebe hadert nicht mit den jeweiligen Umständen. Sie macht nicht andere für vermeintliche Einschränkungen verantwortlich und klagt sie an. Stattdessen fragt sie: 'Wie können wir mit der jetzigen Situation liebevoll umgehen? Was würde mir jetzt guttun?'.
Statt sich über äußere Umstände oder andere Menschen zu beklagen, richtet sich die Überlegung auf die Frage:
Was sind denn hier und jetzt unsere Optionen? Du hast immer 'Optionen'! Du hast immer eine Wahl! Wenn es Draußen regnet, könntest du dich beispielsweise entscheiden, dir einen Schirm oder Regenkleidung zu schnappen und trotzdem rauszugehen. Wie heißt es so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung! Oder du machst es dir auf dem Sofa gemütlich und widmest dich einem Buch, dass du schon lange lesen wolltest.
Wenn dein Nachbar Lärm macht, könntest du überlegen, bei welcher Tätigkeit der Krach nicht stören würde. Du könntest z.B. selbst den Rasen bei dir mähen oder irgendetwas tun, was gerade ansteht und das auch Lärm produziert. Oder dir einen Kopfhörer schnappen und Musik hören. Oder einkaufen gehen.
Es gibt IMMER und in jeder Situation Optionen, um mit der Situation konstruktiv und für dich förderlich umzugehen. Die Frage ist, wohin schaust du? Auf die BEGRENZUNGEN, die äußere Umstände dir scheinbar auferlegen, oder auf die MÖGLICHKEITEN, die sich die Situation gerade jetzt bietet? Das eine schwächt dich, das andere stärkt dich. Und die Frage nach deinen Möglichkeiten bringt dich vielleicht sogar auf neue Ideen, neue Lösungen, dazu, neue Wege zu gehen.
Alles nach dem Motto: 'Wenn dies oder jenes jetzt gerade nicht geht, gehe ich eben einen anderen Weg!'. Das ist die Haltung, die dich stärkt! Sie führt dich raus aus der Opferrolle und fördert die Kreativität in dir, neue Lösungen zu finden und neue Wege zu gehen.
Sich nicht geliebt fühlen
Wenn du dich als Opfer von Umständen empfindest, fühlst du dich gleichzeitig auch
nicht geliebt. Da ist ein Umstand, der dich vermeintlich beeinträchtigt oder einschränkt. Ein anderer Mensch, eine Abhängigkeit, eine Energie, ein vermeintlicher Mangel. Das macht dich dann traurig oder ärgert dich. Du hast dann den Eindruck, ein bestimmter Mensch oder bestimmte Umstände seien 'gegen dich'. Das Leben ist gegen dich. Das Universum ist gegen dich. Gott ist gegen dich. Das ist natürlich kein schönes Gefühl - denn du fühlst dich ungeliebt.
Dann kommen vielleicht Fragen wie: 'Warum passiert ausgerechnet mir das?'. Oder: 'Warum kann das bei mir nicht einfach mal klappen, bei anderen geht es doch auch!' oder 'Warum kriege ich immer zu wenig?'. Das sind alles Fragen und Gedanken eines Opfers. Und sie führen meist zu der Schlussfolgerung:
Ich muss wohl irgendetwas falsch gemacht haben. irgendetwas 'nicht gut genug'. Scheinbar bin ich es nicht wert, in Fülle zu leben. Vielleicht bin ich ohnehin völlig wertlos!
Wenn du dich in diese Gedanken mal einfühlst - kannst du die Schwere, Hoffnungslosigkeit und Dunkelheit darin spüren? Das ist der Weg von Gedanken, über den wir uns selbst entmachten und in die Dunkelheit führen!
Täter und Opfer sind voneinander abhängig
Sie sind zwei Seiten der gleichen Medaille: Der Täter braucht ein Opfer. Und um sich als Opfer fühlen zu können, braucht es einen Täter. Die meisten sind entweder das Eine oder das Andere, oft in sich abwechselnden Rollen.
Hältst du dich für ein Opfer, hältst du es für gerechtfertigt, wenn du irgendwann auch zum Täter wirst. Das ist der
Ursprung von Rache, von vermeintlicher Gerechtigkeit. Dann meint das Opfer zum Beispiel, es sei gerecht, den anderen zu bestehlen, zu beleidigen, 'eins auszuwischen'. Der andere hat das ja auch getan! Dies gilt dann auch dem Staat oder anderen Organisationen gegenüber. Opfer halten Steuerbetrug meist für gerechtfertigt, weil sie sich für ein Opfer vermeintlich ungerechter Steuergesetze halten. Oder man hält es für legitim, andere zu betrügen - schließlich ist man vorher ja auch (vermeintlich) betrogen worden.
Die meisten Gewalt- und Wirtschaftsverbrechen basieren auf diesem Mechanismus von Opfer und Täter. Wer sich darauf einlässt, sich für ein Opfer hält und aus diesem Grunde irgendwann auch zum Täter wird (und das tun wir mehr oder weniger alle!), verstrickt sich damit in einen extrem destruktiven Kreislauf.
Jeder Täter hat nämlich (meist unbewusst) Angst davor, dass er später irgendwann und irgendwie für seine Tat bestraft wird. Er weiß, dass er etwas 'Böses' gemacht hat, auch wenn sein Verstand meint, dass dies ja gerechtfertigt sei. Wer aber 'Böse' ist und anderen etwas 'Schlechtes' angetan hat, egal aus welchem Grund, kann sich nicht mehr für liebenswert halten. Er verurteilt sich selbst als 'nicht liebenswert'. Mit diesem Urteil schneidet er sich selbst von der Liebe ab. Und befürchtet von anderen Schlechtes. Denn der Täter glaubt, seine schlechte Tat wird auf ihn zurückfallen. Was auch stimmt, wie wir u.a. in den geistigen Gesetzen lesen können. Und so lange nimmt das leidvolle Spiel von Täter und Opfer kein Ende.
Das Leben eines 'Opfers' ist von Angst bestimmt. Das Leben eines Täters wird von Schuld und Reue bestimmt.
Der Weg in die Freiheit
Steige aus dem Täter-/Opfer-Spiel aus! Sage dir mindestens einmal am Tag:
'Ich bin weder Täter noch Opfer!'. Du kannst dich jederzeit selbst aus der Opferrolle befreien. Schaue genau hin: Hast du die hinderliche Situation durch deine eigenen, früheren Entscheidungen selbst geschaffen? Dann übernimm Verantwortung dafür und schiebe sie nicht anderen in die Schuhe!
Oder - wenn du keinen Zusammenhang mit deinen eigenen Entscheidungen erkennen kannst - nimm die Situation an, so wie sie ist! Das ist die Haltung der Liebe. Das sind die entscheidende Schritte, um vom kindlichen Bewusstsein in das erwachsene Bewusstsein einzutreten und aus dem destruktiven Spiel der Verstrickungen auszusteigen.
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