Krisen
Wenn die Raupe sich zum Schmetterling entwickelt, kommt es zu Krisen.
Du bist dabei, dich von der Raupe zum Schmetterling zu entwickeln. Auch, wenn du dich bereits als Schmetterling fühlst - es gibt noch weitere Schichten, die es zu durchdringen gilt, um ein noch größerer Schmetterling zu werden.
Auf dem Weg unserer Entwicklung kommt es immer wieder auch mal zu Krisen. Krisen entstehen durch eine wahrgenommene Bedrohung auf die Existenz des eigenen Egos. Krisen können ausgelöst werden u.a. durch körperliche Schmerzen, durch einen Verlust oder durch plötzlich auftretende, dunkle Gefühle. Aber auch unser persönlicher und kollektiver Aufstieg bringt immer wieder Krisen mit sich.
Der Weg der Raupe zum Schmetterling
Wenn die Raupe sich zum Schmetterling entwickelt, durchläuft sie verschiedene Phasen. Und einige davon können sich eng anfühlen. Oder sogar schmerzhaft. Da ist zum Beispiel die Phase der Verpuppung. Da scheint man dann gefangen zu sein in einem Kokon. Es fühlt sich eng an, scheinbar ist da ein Stillstand. Man möchte da raus, aber es geht nicht. Es ist eng und unbequem. Es schmerzt, weil man weiterwächst, aber die Hülle wächst nicht mit - sie bleibt starr. Und so erhöht sich der Druck immer weiter.
Irgendwann, wenn der Druck groß genug ist, platzt die Hülle endlich auf und man kann raus. Und dann berappelt man sich, braucht eine Pause von diesem anstrengenden Prozess, um sich zu erholen. Und dann entdeckt man seine Flügel. Experimentiert damit. Sie fühlen sich noch fremd an. Tragen sie mich wirklich? Kann ich mich auf sie verlassen?
Man fängt an sie auszustrecken - und erste Flugversuche zu unternehmen. Wow - das fühlt sich großartig an! Was für eine neue Freiheit! Ich kann fliegen! Ich kann die alte Welt jetzt von oben sehen. Ich bin nicht mehr nur da unten, nicht mehr gebunden an den schlammigen Boden. Ich kann mich über meine bisherige Welt erheben, sie betrachten und über sie hinwegfliegen. Wie leicht! Wie schön!
Und dann sehe ich all diese Blumen von oben. Diese Schönheit! Und ich fühle mich magisch angezogen von den duftenden, wunderschönen Blumen und koste an ihnen. Sie nähren mich jetzt! Die Schönheit der vielen Blumen auf der Erde habe ich vorher nie so gesehen! Aber jetzt nehme ich sie wahr, ihre Schönheit, ihren Duft. Wow - was für ein neues Lebensgefühl!
Der Umgang mit Krisen
Wenn du das nächste Mal in eine Krise gerätst oder gerade in einer bist: Denke an diesen übergeordneten Prozess, dem Bild von der Raupe, die sich zum Schmetterling entwickelt. Das geschieht nicht nur einmal, sondern wiederholt sich in vielen Stufen immer wieder aufs Neue. Schlechte Nachricht: Das nimmt kein Ende, weil du dich unendlich weit entwickeln und in immer größere Höhen aufsteigen kannst.
Die meisten Menschen versuchen, sich bei Krisen abzulenken. Sie schauen sich dann beispielsweise Videos oder Filme an, gehen shoppen, kaufen sich etwas Neues oder surfen im Internet herum. Es gibt die Tendenz, vor dem unangenehmen Gefühlen, die eine Krise meist mit sich bringt, zu flüchten. Aber das ist wie in der Medizin, wenn lediglich das Symptom unterdrückt wird, die dahinterliegende Ursache jedoch nicht angegangen wird.
Daher empfehle ich bei Krisen innezuhalten. Den Griffel fallen zu lassen, sich zurückzuziehen oder krank zu melden. Denn etwas Bedeutsames geschieht. Es gilt jetzt, diese unangenehmen Gefühle, Schmerzen und diese Situation anzunehmen als wichtige Phase auf dem Weg deiner Entwicklung zu sehen und zu akzeptieren.
Folgst du der Liebe oder der Angst?
Liebe ist, anzunehmen, was ist. Angst ist der Gegenpol der Liebe. Wenn du der Angst folgst, wirst du vor der Krise, den Schmerzen und Gefühlen weglaufen. Dann möchtest du das nicht anschauen, sondern dich schnell ablenken, den Kopf in den Sand stecken, ein Schmerzmittel nehmen oder deine Gefühle mit Alkohol, Süßigkeiten oder ähnlichem betäuben.
Selbstliebe heißt, dich selbst in den Arm zu nehmen. Zu akzeptieren, was ist. Und zu schauen, was du jetzt brauchst, was dir jetzt guttun würde. Eine Auszeit? Wellness? Ein heißes Bad? Ein Gespräch mit einem Freund über deine momentanen Gefühle? Zeit in der Natur zu verbringen? Du bist der Experte für dich selbst! Niemand kennt dich so gut, wie du dich selbst. Daher weißt du selbst am besten, was dir jetzt guttun würde.
Erkenne: Es ist nur eine Phase!
Das üble in solchen Momenten ist, dass man keine Ahnung hat, ob und wann man aus dieser Krise wieder herauskommt. Das ist möglicherweise Hoffnungslosigkeit. Und ein Gefühl von Schwere und Ohnmacht. Und Schmerzen. Und der Gedanke: 'ich will nicht mehr'. Die Raupe befindet sich im Kokon und windet sich. Es ist eng, es tut weh, man bekommt kaum Luft und will einfach nur raus. Aber es geht nicht. Wie lange werde ich in dieser Situation gefangen sein?
Du hast schon viel Lebenserfahrung. Wenn du jetzt zurückblickst, kannst du dich an ähnliche Situationen in deinem Leben erinnern. Und du kannst dich auch daran erinnern, dass diese Phasen irgendwann vorüber waren. Und es wieder aufwärts ging. Und nach kurzer Zeit war die Krise dann auch schon wieder vergessen. Erinnerst du dich? Vertraue! Vertraue, dass dies auch jetzt wieder so ist. Es ist nur eine Phase, die vorübergehen wird. Du weit nicht wann, aber DASS sie vorübergehen wird, weißt du aufgrund deiner eigenen Erfahrungen.
Hoffnung
Mag während deiner Krise auch noch so dunkel sein, wisse: Das Licht wird in der Dunkelheit gefunden! Jesus, der oft als 'das Licht der Welt' bezeichnet wird, wurde zu Weihnachten geboren. In der dunkelsten Zeit des Jahres, in der Zeit, wo die schwarzen Nächte am längsten und die Tage am kürzesten sind. Kein Zufall, sondern Symbolik!
Sorge gut für dich und nimm dich selbst in den Arm, tröste dich und wisse: Es geht vorüber. Dies ist ein Prozess. Du entwickelst dich ein weiteres Mal von der Raupe zum Schmetterling. Es ist unabdingbar, dass es dabei zu Krisen kommt. Man könnte es auch 'Geburtswehen' nennen. Vertraue! Lasse dich auf diesen Prozess ein. Laufe nicht weg, sondern schaue genau hin. Wie fühlt sich dein Körper an? Wie und wo fühlst du die Schmerzen? Was geschieht in deinen Gedanken und deinen Gefühlen?
beobachte die Veränderungen - jede Stunde, jeden Tag. Und du wirst erkennen: Es ist ein Prozess. Er dient meiner Entwicklung. Er geht vorüber. Und danach werde ich neue, noch größere Flügel haben!
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